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Version vom 5. September 2012, 11:28 Uhr

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Dieser Artikel wird bereits von Bianca begutachtet.

Einführung

Beispielanordnung zum Durchflutungsgesetz

In der Lehrveranstaltung treten häufig Mehrfachintegrale auf, bei denen vektorielle Funktionen z. B. über Konturen oder Flächen integriert werden. Beispiele hierfür sind der Satz von Gauß, das Induktionsgesetz oder das Durchflutungsgesetz. Letzteres lautet wie folgt:


\oint_{C} \vec{\textbf{H}} \cdot \mathrm{d}\vec{\textbf{s}} = \int_{A} \vec{\textbf{S}} \cdot \mathrm{d}\vec{\textbf{A}} = I_{\mathrm{eing}}

Das Durchflutungsgesetz sagt aus, dass die Integration der magnetischen Feldstärke \vec{\textbf{H}} über eine geschlossene Kontur C dem in der Fläche A eingeschlossenen Strom I_{\mathrm{eing}} entspricht, die durch C begrenzt wird. Magnetische Felder werden also von Strömen erzeugt und das Durchflutungsgesetz setzt beide Größen zueinander in Beziehung. Der Strom I_{\mathrm{eing}} kann einfach durch die Integration der Stromdichte (entspricht der elektrischen Stromstärke bezogen auf die Fläche senkrecht zur Stromrichtung) über die Fläche A ermittelt werden. Die Fläche A und die Kontur C gehören folglich zusammen (eine Fläche wird immer von einer Kontur begrenzt). Analog verhält es sich bei Volumina, die stets durch eine geschlossene Hüllfläche begrenzt werden.

Für das Beispiel in der Abbildung kann der eingeschlossene Strom einfach durch Aufsummieren der einzelnen Ströme bestimmt werden:


\oint_{C} \vec{\textbf{H}} \cdot \mathrm{d}\vec{\textbf{s}} = I_{\mathrm{eing}} = I_1 + I_2 - I_3

In dem Integral handelt es sich um eine gerichtete Kontur C, da \mathrm{d}\vec{\textbf{s}} vektoriell ist. Entsprechend der gewählten Integrationsrichtung (im oder entgegen des Uhrzeigersinns) ist auch die Zählrichtung für die Ströme gemäß der Rechten-Hand-Regel I festgelegt.

Für eine möglichst einfache Lösung der Integrale bietet sich die Verwendung eines auf den jeweiligen Anwendungsfall „zugeschnittenen“ Koordinatensystems an.

Die nachfolgende Übersicht zeigt die in der Lehrveranstaltungen vorkommenden Varianten von Integralen, die auf Artikel mit ausführlicheren Erklärungen verweisen. Wichtige Hinweise zur Lösung solcher Integrale finden sich im Artikel Lösung vektorieller Mehrfachintegrale.

Übersicht

Das Linienintegral

Das Linien- oder Kurvenintegral beschreibt eine Integration entlang einer (gerichteten) Kontur C, z. B. von einem Anfangspunkt P_A bis zu einem Endpunkt P_B. Dabei gibt es nur eine Integrationsvariable. Bei einer Integration entlang der x-Achse ist das zugehörige Differential beispielsweise durch \mathrm{d}\vec{\textbf{s}}=\mathrm{d}x\,\vec{\textbf{e}}_x gegeben. Handelt es sich bei dem Integrationsweg C um eine geschlossene Kontur, d. h. der Anfangs- und Endpunkt fallen zusammen (P_A = P_B), wird das Linienintegral als Ring- oder Umlaufintegral bezeichnet und das Integralzeichen wird mit einem Ring dargestellt.

\int\limits_{C}\vec{\textbf{E}}\cdot \mathrm{d}\vec{\textbf{s}}
\text{ oder }\oint\limits_C \vec{\textbf{E}}\cdot \mathrm{d}\vec{\textbf{s}}
Berechnung Linienintegral.png
Das Flächenintegral

Das Flächen- oder Oberflächenintegral beschreibt eine Integration über eine (gerichtete) Fläche. Da in diesem Fall eine Schachtelung von zwei Integrationsintervallen betrachtet wird, gibt es auch zwei Integrationsvariablen. Handelt es sich zum Beispiel um eine Fläche in der x-y-Ebene eines kartesischen Koordinatensystems, so ist das Differential durch \mathrm{d}\vec{\textbf{A}} = \mathrm{d}x\,\mathrm{d}y\,\vec{\textbf{e}}_z gegeben (Flächennormale zeigt hier in Richtung \vec{\textbf{e}}_z). Handelt es sich um eine geschlossene Fläche (= Hüllfläche), so wird das Integral als Hüllflächenintegral bezeichnet und das Integralzeichen wird mit einem Ring dargestellt.

\int\limits_A\vec{\textbf{B}}\cdot \mathrm{d}\vec{\textbf{A}} \text{ oder }\oint\limits_A\vec{\textbf{B}}\cdot \mathrm{d}\vec{\textbf{A}}
Fluss durch Flaeche.png
Das Volumenintegral

Das Volumenintegral beschreibt eine Integration über ein Volumen. Damit handelt es sich um eine Schachtelung von drei Integrationsintervallen, so dass es auch genau drei Integrationsvariablen gibt. Das Differential \mathrm{d}V ist immer eine skalarwertige Größe, da einem Volumenelement keine Richtung zugeordnet werden kann. Soll zum Beispiel über ein Volumen innerhalb eines kartesischen Koordinatensystems integriert werden, so ist das zugehörige Differential durch \mathrm{d}V = \mathrm{d}x\,\mathrm{d}y\,\mathrm{d}z gegeben.

\int\limits_V \rho\,\mathrm{d}V
Raumladung einer Kugel.svg