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Koordinatensysteme werden zur eindeutigen Positionsbeschreibung von Punkten und Anordnungen (z. B. Ladungen oder stromführende Leiter) im Raum verwendet und ermöglichen erst die eindeutige Formulierung von [[Vektorrechnung:Übersicht|Vektoren]]. Weiterhin lassen sich ortsabhängige Größen wie beispielsweise elektrische und magnetische Felder beschreiben. In der Lehrverstaltung sind neben den bekannten [[Kartesische Koordinaten|kartesischen Koordinaten]] besonders [[Zylinderkoordinaten|Zylinder-]] und [[Kugelkoordinaten]] von Bedeutung. Auch bei diesen beiden Koordinatensystemen dient das kartesische Koordinatensystem jedoch immer als Referenz. In der Regel ist es vorteilhaft, ein auf die jeweilige Problemstellung „zugeschnittenes“ Koordinatensystem zu verwenden. Das elektrische Feld einer Punktladung <math>Q</math> ist beispielsweise radialsymmetrisch und der Betrag hängt ausschließlich vom Abstand <math>r</math> zur Punktladung ab, so dass sich die Verwendung von [[Kugelkoordinaten]] anbietet. Mit Hilfe eines entsprechenden [[Einheitsvektor|Einheitsvektors]] lässt sich die elektrische Feldstärke wie folgt angeben: | Koordinatensysteme werden zur eindeutigen Positionsbeschreibung von Punkten und Anordnungen (z. B. Ladungen oder stromführende Leiter) im Raum verwendet und ermöglichen erst die eindeutige Formulierung von [[Vektorrechnung:Übersicht|Vektoren]]. Weiterhin lassen sich ortsabhängige Größen wie beispielsweise elektrische und magnetische Felder beschreiben. In der Lehrverstaltung sind neben den bekannten [[Kartesische Koordinaten|kartesischen Koordinaten]] besonders [[Zylinderkoordinaten|Zylinder-]] und [[Kugelkoordinaten]] von Bedeutung. Auch bei diesen beiden Koordinatensystemen dient das kartesische Koordinatensystem jedoch immer als Referenz. In der Regel ist es vorteilhaft, ein auf die jeweilige Problemstellung „zugeschnittenes“ Koordinatensystem zu verwenden. Das elektrische Feld einer Punktladung <math>Q</math> ist beispielsweise radialsymmetrisch und der Betrag hängt ausschließlich vom Abstand <math>r</math> zur Punktladung ab, so dass sich die Verwendung von [[Kugelkoordinaten]] anbietet. Mit Hilfe eines entsprechenden [[Einheitsvektor|Einheitsvektors]] lässt sich die elektrische Feldstärke wie folgt angeben: |
Version vom 5. Oktober 2012, 11:30 Uhr
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Einführung
Koordinatensysteme werden zur eindeutigen Positionsbeschreibung von Punkten und Anordnungen (z. B. Ladungen oder stromführende Leiter) im Raum verwendet und ermöglichen erst die eindeutige Formulierung von Vektoren. Weiterhin lassen sich ortsabhängige Größen wie beispielsweise elektrische und magnetische Felder beschreiben. In der Lehrverstaltung sind neben den bekannten kartesischen Koordinaten besonders Zylinder- und Kugelkoordinaten von Bedeutung. Auch bei diesen beiden Koordinatensystemen dient das kartesische Koordinatensystem jedoch immer als Referenz. In der Regel ist es vorteilhaft, ein auf die jeweilige Problemstellung „zugeschnittenes“ Koordinatensystem zu verwenden. Das elektrische Feld einer Punktladung ist beispielsweise radialsymmetrisch und der Betrag hängt ausschließlich vom Abstand zur Punktladung ab, so dass sich die Verwendung von Kugelkoordinaten anbietet. Mit Hilfe eines entsprechenden Einheitsvektors lässt sich die elektrische Feldstärke wie folgt angeben:
Die äquivalente Beschreibung in kartesischen Koordinaten ist weniger kompakt und lautet wie folgt (vgl. Formelsammlung Koordinatensysteme):
Mit Hilfe von trigonometrischen Funktionen können auch die aus dem Kugelkoordinatensystem stammenden Winkel und ersetzt werden, so dass die Gleichung nur noch von , und abhängt. Dadurch wird der Ausdruck noch umfangreicher. Eine „geschickte“ Wahl des Koordinatensystems kann außerdem zu erheblichen Vereinfachungen führen, beispielsweise bei der Bestimmung von Feldgrößen auf Basis von Mehrfachintegralen. Diesbezüglich ist es oft vorteilhaft, wenn der Koordinatenursprung – sofern frei wählbar – passend zu den Symmetrieeigenschaften einer Anordnung positioniert wird.
Bei den vorgestellten Koordinatensystemen handelt es sich um orthogonale Koordinatensysteme. Dabei stehen die in Richtung wachsender Koordinatenwerte zeigenden Einheitsvektoren senkrecht aufeinander. Werden diese allgemein mit , und bezeichnet, so folgt mit dem Skalarprodukt:
Da die Koordinatenlinien bei den Zylinder- und Kugelkoordinaten nicht geradlinig verlaufen, werden diese als krummlinige orthogonale Koordinatensysteme bezeichnet. Bei dem kartesischen Koordinatensystem handelt es sich also um ein geradliniges orthogonales Koordinatensystem. Darüber hinaus handelt es sich um Rechtssysteme (prinzipiell sind auch andere Konventionen möglich), so dass das Vektorprodukt von zwei aufeinander folgenden Einheitsvektoren den jeweils nächsten Einheitsvektor liefert:
Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Übersicht der verschiedenen Koordinatensysteme.
Übersicht
Kartesische Koordinaten
Bei dem kartesischen Koordinatensystem wird ein Punkt im Raum durch die drei Koordinaten , und beschrieben. Die Koordinatenachsen sind geradlinig und orthogonal zueinander angeordnet, so dass diese ein Rechtssystem bilden. Der Schnittpunkt der Achsen, an dem alle Koordinaten den Wert Null haben, wird Koordinatenursprung genannt. Die Einheitsvektoren zeigen immer in die Richtung der jeweils zugehörigen Achse und in Richtung wachsender Koordinatenwerte, so dass diese an jedem Punkt im Raum identisch sind. |
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Zylinderkoordinaten
Bei den Zylinderkoordinaten wird ein Punkt im Raum durch die drei Koordinaten , und beschrieben. Dabei bleibt die -Achse des kartesischen Koordinatensystems erhalten. (je nach Quelle auch als bezeichnet) gibt den Abstand zur -Achse an und bezeichnet den Winkel zum betrachteten Punkt. Dabei wird ausgehend von der positiven -Achse in Richtung der positiven -Achse gezählt. Die Richtung der Einheitsvektoren und hängt von der Position des betrachteten Punktes ab. Betrachtet man ausschließlich die --Ebene ohne die -Achse, so handelt es sich um Polarkoordinaten. |
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Kugelkoordinaten
Bei dem Kugelkoordinatensystem wird ein Punkt im Raum durch die drei Koordinaten , und beschrieben. Dabei bezeichnet den Abstand des betrachteten Punktes vom Koordinatenursprung. Der Winkel wird wie bei den Zylinderkoordinaten gezählt, also ausgehend von der positiven -Achse in Richtung der positiven -Achse. gibt den Winkel zwischen der positiven -Achse und dem vom Ursprung zum betrachteten Punkt zeigenden Ortsvektor an. Die Richtung der Einheitsvektoren , und hängt stets von der Position des betrachteten Punktes ab. Alle Punkte mit identischem liegen auf einem „Längengrad” und Punkte mit identischem liegen auf einem „Breitengrad“. |
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Literatur
- Manfred Albach, Grundlagen der Elektrotechnik 1: Erfahrungssätze, Bauelemente, Gleichstromschaltungen, 3. Auflage (Pearson Studium, 2011)