Cramersche Regel

Aus GET A
Wechseln zu: Navigation, Suche

Filewarning.png

Dieser Artikel befindet sich noch im Aufbau.

← Zurück: Determinante einer quadratischen Matrix Übersicht: Lineare Gleichungssysteme Vorwärts: Übersicht Vektorrechnung

Die Cramersche Regel wird auch als Determinantenverfahren bezeichnet und stellt eine Methode zur Lösung linearer Gleichungssysteme dar. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich zunächst auf ein allgemeines lineares Gleichungssystem \textbf{A} \cdot \vec{\textbf{x}} = \vec{\textbf{b}}, anschließend wird ein konkretes Beispiel betrachtet. Voraussetzung für die Anwendung des Verfahrens ist, dass die Koeffizientenmatrix \textbf{A} quadratisch ist und ihre Determinante \det\textbf{A} nicht verschwindet (es muss also \det\textbf{A} \neq 0 gelten). Solche Gleichungssysteme ergeben sich beispielsweise im Rahmen einer Knoten- oder Maschenanalyse.

Die Cramersche Regel lautet dann wie folgt:


x_i = \frac{\det(\textbf{A},\vec{\textbf{b}})_i}{\det \textbf{A}}

Dabei bezeichnet (\textbf{A},\vec{\textbf{b}})_i die n \times n-Matrix, bei der die i-te Spalte von \textbf{A} durch den Spaltenvektor \vec{\textbf{b}} ersetzt wurde. Das Element (die Komponente) x_i des Vektors \vec{\textbf{x}} ergibt sich dann aus dem Quotienten der Determinante von (\textbf{A},\vec{\textbf{b}})_i und der Determinante von \textbf{A}.

Zur Veranschaulichung der Regel wird nachfolgend das Beispiel aus der Einführung aufgegriffen:

Beispiel für ein lineares Gleichungssystem

Dieses Gleichungssystem der Form \textbf{W} \cdot \vec{\textbf{I}}_\nu = \vec{\textbf{U}}_0 wurde im Rahmen einer Maschenanalyse ermittelt und nachfolgend sollen die Ströme I_3, I_5 und I_6 bestimmt werden. Der Strom I_3 ist das erste Element des Vektors mit den gesuchten Größen, somit ist auch zunächst die erste Spalte der Widerstandsmatrix \textbf{W} durch den Quellspannungsvektor zu ersetzen, so dass folgt:


I_3 = \frac{\det(\textbf{W},\vec{\textbf{I}}_\nu)_1}{\det \textbf{W}} =
\frac{
\det
\begin{bmatrix}
R_1 + R_2 + R_3 & -R_2 & R_1\\
-R_2 & R_2 + R_4 + R_5 & R_4\\
R_1 & R_4 & R_1 + R_4 + R_6
\end{bmatrix}
}
{
\det
\begin{bmatrix}
R_1 + R_2 + R_3 & -R_2 & R_1\\
-R_2 & R_2 + R_4 + R_5 & R_4\\
R_1 & R_4 & R_1 + R_4 + R_6
\end{bmatrix}
}