Einheitsvektoren

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Einheitsvektor

Unter einem Einheitsvektor versteht man allgemein einen Vektor mit dem Betrag beziehungsweise der Länge 1. Der Einheitsvektor \vec{\textbf{e}}_{a} zu einem gegebenen Vektor \vec{\textbf{a}} lässt sich dadurch bestimmen, dass man den gegebenen Vektor durch seinen Betrag |\vec{\textbf{a}}| dividiert:


\vec{\textbf{e}}_{a} = \frac{\vec{\textbf{a}}}{|\vec{\textbf{a}}|} =
\frac{\vec{\textbf{a}}}{\sqrt{a_x^2 + a_y^2 + a_z^2}} = 
\frac{1}{\sqrt{a_x^2 + a_y^2 + a_z^2}} \begin{bmatrix} a_x\\ a_y\\ a_z \end{bmatrix}

Der Vektor \vec{\textbf{e}}_{a} hat die Länge 1 (es gilt also |\vec{\textbf{e}}_{a}| = 1) und zeigt in Richtung des Vektors \vec{\textbf{a}}. Auf diese Weise lässt sich jeder Vektor als Produkt aus seinem Betrag (also einer skalarwertigen Größe) und dem dazugehörigen Einheitsvektor angeben. Der Vektor \vec{\textbf{a}} kann somit auch wie folgt dargestellt werden:


\vec{\textbf{a}} = \frac{\vec{\textbf{a}}}{|\vec{\textbf{a}}|} |\vec{\textbf{a}}| = \vec{\textbf{e}}_{a} |\vec{\textbf{a}}|
Beispiel: Richtungsangabe von Kräften

Beobachtet man die Wirkung von Ladungen aufeinander, so lässt sich feststellen, dass diese Kräfte aufeinander ausüben.

Abstand Punktladungen.png

Werden nun zwei Punktladungen Q_1 und Q_2 im Abstand r zueinander positioniert (siehe Abbildung), so herrscht zwischen ihnen eine Kradt F gemäß dem Coulombschen Gesetz:


F = \frac{1}{4\pi\varepsilon_0\varepsilon_r} \cdot \frac{Q_1 Q_2}{r^2}
Beispiel: Bestimmung des Einheitsvektors zu einem gegebenen Vektor

Gegeben sei der Vektor \vec{\textbf{b}} = \begin{bmatrix} 3 & 0 & 4 \end{bmatrix}^\text{T} (das ^\text{T} steht für Transposition und ermöglicht die Schreibweise des Spaltenvektors als Zeilenvektor), zu dem der zugehörige Einheitsvektor bestimmt werden soll. In diesem Fall folgt:


\vec{\textbf{e}}_{b} = \frac{\vec{\textbf{b}}}{|\vec{\textbf{b}}|} =
\frac{1}{\sqrt{3^2 + 0^2 + 4^2}} \begin{bmatrix} 3\\ 0\\ 4 \end{bmatrix} =
\frac{1}{\sqrt{25}} \begin{bmatrix} 3\\ 0\\ 4 \end{bmatrix} =
\frac{1}{5} \begin{bmatrix} 3\\ 0\\ 4 \end{bmatrix} =
\begin{bmatrix} \frac{3}{5}\\ 0\\ \frac{4}{5} \end{bmatrix}

Das dieser Vektor tatsächlich die Länge 1 hat, lässt sich leicht durch die Bestimmung des Betrags überprüfen:


|\vec{\textbf{e}}_{b}| =
\sqrt{\left(\frac{3}{5}\right)^2 + 0^2 + \left(\frac{4}{5}\right)^2} =
\sqrt{\frac{9}{25} + \frac{16}{25}} = \sqrt{\frac{25}{25}} = \sqrt{1} = 1

Literatur

  • Manfred Albach, Grundlagen der Elektrotechnik 1: Erfahrungssätze, Bauelemente, Gleichstromschaltungen, 3. Auflage (Pearson Studium, 2011)
  • Kurt Meyberg and Peter Vachenauer, Höhere Mathematik 1: Differential- und Integralrechnung. Vektor- und Matrizenrechnung, 6. Auflage (Springer Berlin Heidelberg, 2001)
  • Wolfgang Pavel and Ralf Winkler, Mathematik für Naturwissenschaftler, 1. Auflage (Pearson Studium, 2007)
  • Anthony Croft and Robert Davison, Mathematics for Engineers: a modern interactive approach, 3. Auflage (Pearson-Prentice Hall, 2008)


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